So bereiten Sie die Wohnung für eine Besichtigung vor

Bei der Wohnungsverwertung ist es ein bisschen so wie beim Online-Dating: Der Fund im Netz ist mit – idealerweise professionell – bearbeiteten Fotos bestückt, die alles in bestem Licht erscheinen lassen. Doch hält die virtuelle Darstellung auch dem ersten realen Eindruck stand? Wie also präsentiert man eine Immobilie so, dass der potentielle Käufer nicht enttäuscht ist? Und wie gelingt das auch dann, wenn sie noch bewohnt ist?

In den Käufer versetzen
Was will ein Käufer, was würden man selbst im zukünftigen Zuhause sehen wollen? Viel Raum für die eigene Interpretation eines wohligen Heims. Saubere Zimmer, gepflegte Böden, geputzte Fenster. Vor allem aber: Nicht das Leben eines Anderen! Denn das fühlte sich eher nach einem peinlichen Eindringen in fremde Privatsphäre an, statt nach freudiger Zukunftserwartung. Machen Sie es Ihrem Käufer also leicht:

Schönheitsreparaturen
Schon vor dem Vermarktungsstart sollten kleinere Schönheitsreparaturen ausgeführt werden: Streichen Sie Wände, Türen und Gartenzaun. Prüfen Sie die Fenster, suchen Sie nach Wasserflecken, Schimmelbefall, undichten Stellen in Keller oder Dachboden und Ähnlichem. Wenn Sie etwas finden, lassen Sie es unbedingt vor der ersten Besichtigung richten! Denn präsentiert sich die Immobilie „schlampig“ oder „abgewohnt“ lädt das förmlich zu Rabattverhandlungen ein.

Einen neutralen Raum schaffen
Sicher kennen Sie die Ausstellung des großen schwedischen Möbelhauses. So sollten die möblierten Zimmer aussehen. Nichts Persönliches, keine Kleidung kein Spielzeug, keine Zeitungen, keine Post, keine Familienfotos sollten den Interessenten ablenken. Auch Schuhe und Jacken im Eingangsbereich sollten möglichst weggeräumt sein. Die Betten mit einer Tagesdecke abdecken, Pölster und Daunendecken gehören in den Kasten oder unter das Bett. Das Badezimmer von persönlichen Hygiene-Artikeln befreien, die Arbeitsflächen in der Küche leeren und Küchengeräte möglichst verstauen! Die Räume sollen scheinen, als seien sie nicht wirklich, sondern nur beispielhaft, als „Serviervorschlag“, eingerichtet. Möbel, die Sie aktuell nicht brauchen, sollten schon vor der ersten Besichtigung aus der Wohnung entfernt werden. Überflüssige Möbel können an gemeinnützige Organisationen gespendet werden, vorübergehend unnötiger Hausrat findet im Self-Storage-Abteil Platz. So wirkt die Wohnung nicht überladen und eng; und dem potentiellen Käufer zeigen sich Räume, die er selbst gestalten kann. Achten Sie auf makellose Sauberkeit und lüften Sie kurz vor der Besichtigung nochmals durch.

Die richtige Atmosphäre
Sehr wichtig sind Gerüche – gerade, weil sie oft nur nebenbei wahrgenommen werden. Deshalb stört der Geruch von Zigaretten, Haustieren oder dem letzten Mittagessen. Steuern Sie mit ätherischen Ölen aus einer Duftlampe oder mit einem frisch gebackenen Kuchen gegen – Beides vermittelt eine
Wohlfühlatmosphäre.

Der Interessent möchte sich in Ruhe umsehen. Besitzen Sie einen Hund, geben Sie ihn am besten zu den Nachbarn oder organisieren eine „Gassi-Tour“. Denn nicht jeder ist ein Tierfreund. Auch Kleinkinder lenken sehr gut (und gerne) ab – wenn möglich, sollte auch hier eine Betreuung außerhalb der Immobilie organisiert werden.

Licht und Farbe sind wichtig für das ideale Verkaufsklima: Präsentieren Sie alle Räume möglichst hell – dabei aber nicht grell und kalt. Also Vorhänge aufziehen und Jalousien öffnen! Abends oder im Winter für ausreichend warmes Licht sorgen – nötigenfalls mit zusätzlichen günstigen und dimmbaren Stehlampen.

Dekorative Kleinigkeiten wie farblich abgestimmte Kissen auf dem Sofa und ein nettes Blumenarrangement unterstützen den heimeligen Eindruck. In der Küche ist eine Obstschale das Mittel der Wahl; im Bad sollten Duschvorhang, Vorleger und Handtücher neu sein und farblich zusammenstimmen.

Vorgarten und Gang vor dem Eingang sollten aufgeräumt und gepflegt wirken, denn die Besichtigung startet mit diesem Eindruck. Eine neue Fußmatte, ein bunter Teppich im Vorraum und Gästepantoffeln wirken da Wunder.
Sorgen Sie auch für eine angenehme Wärme in der Immobilie. Der Fernseher sollte nicht laufen – besser ist eine angenehme dezente „Wohlfühlmusik“ im Hintergrund.

Unsichtbar werden
Versuchen Sie, sich während der Besichtigung dezent im Hintergrund zu halten oder verlassen Sie für den Besichtigungszeitraum die Immobilie wenn Sie einen Makler engagiert haben. Der Interessent kann sich so völlig frei und unbefangen umsehen. Er soll auch Änderungswünsche offen kommunizieren dürfen, ohne der Befürchtung, dass er damit den Eigentümer kränkt.
kommunizieren und ansprechen dürfen.

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